24/7/52 -- Performance von Bill Aitchison
Juli
- in englischer Sprache -
Zehn Kassettenrekorder spielen in Intervallen Geräusche oder Tonfolgen ab, die sich zu einer akustischen Partitur verdichten. Die einzelnen, sehr vielschichtigen Aktionen des Performers werden von der Dauer der jeweiligen Tonsignale bestimmt. Jede Aufführung von 24/7/52 ist somit eine einzigartige Schöpfung eines kleinen Universums, da sich Reihenfolge, Häufigkeit und Verwobenheit der Aufgaben jeden Abend von neuem ergibt.
Aitchison beginnt in Stille und Bewegungslosigkeit. Diese wird zunächst durch eine einzelne Aktivität unterbrochen. Nach und nach nehmen die Handlungsanweisungen zu, so dass die einzelnen Performanceabläufe einander bald zu überlappen beginnen, kombiniert werden müssen und schließlich in eine getriebene Rastlosigkeit münden. Durch die zunehmende Verdichtung der Aufgaben wird mit scheinbar alltäglichen Handlungen, wie z. B. einen Salat zuzubereiten oder die Geschichte der Arche Noah zu erzählen, das Dilemma des modernen, überforderten Menschen dargestellt. Die anfängliche Präzision der Performance wird durch ihre eigene Struktur verunmöglicht. Der unvermeidliche Kollaps des Systems droht. Die Performance thematisiert das Scheitern, beruhigt sich allmählich und endet letztlich wieder in der Stille aus der sie kam.
„Aitchison versammelt (…) inmitten der Zuschauer die Urstationen der Schöpfung: Licht und Dunkelheit, Ton und Stille, Wolken und Himmel, Wasser, Pflanzen, Mensch, Sprache, Werden und Vergehen. Salat, Weinflasche und Blumenstrauß, Kosmetik und Fernsehwetter lassen auch auf ein Abendessen schließen, eine erwartete Eva, eine Liebe, eine neue Schöpfung. (…) „24/7/52“ ist humorvolles, intelligentes und sinnliches Theater.“ (FAZ, 24.10.2006)
Regie / Spiel Bill Aitchison Licht Boris Kahnert Ton James Dunn