Vorschau


Spielplan März || April



PILOTFOLGEN #2

die Unvollendeten

04 / 05 April – Impulslesung


Schreiben wir für die Bühne, den Streamingmarkt, ein Buchprojekt oder doch nur den Mülleimer? Wohin mit dem visionär gestarteten Text, wenn er abgebrochen oder verworfen wird? Die PILOTFOLGEN #2 wühlen in den Trashordnern bekanntester Schreibender und montieren daraus ein Feuerwerk der Neustarts, Genresprünge und wilden Kollisionen. Mit Texten u.a. von Wolfram Lotz, Hübner/Nemitz, Nele Stuhler und Jakob Nolte. Zwei weitere Vorstellungen der 2. Folge des neuen Theater-TV-Serienleseformats im TD!



TAGEBUCH VOM ENDE DER WELT

von Natalja Kljutscharjowa und Fabian Gerhardt

11 / 12 / 13 April – Uraufführung


In Natalja Kljutscharjowas präziser Schilderung artikuliert sich jener Teil der russischen Gesellschaft, die gegen den Krieg ist und sich von Schuldgefühlen geplagt fühlt – und sie schildert auch die verzweifelten Versuche, diesen Protest wirksam zu artikulieren. In verblüffend genauen Miniaturen werden die Verwerfungen innerhalb der russischen Gesellschaft, der Druck durch die Propaganda und die wachsenden Gräben zwischen den Menschen spürbar.



FALLOUT – VOM AUFHÖREN

von Manfred Ferrari / Postremise Chur

18 / 19 April – Gastspiel


Da sitzen sie jetzt also, die «Heruntergefallenen», im Therapie-Halbkreis. FALLOUT ist eine doku-fiktionale Darstellung des persönlichen Scheiterns einer Gruppe Midager. Eine gute Stunde hält der menschliche Fallout – strapaziert von Fragen des Off-Therapeuten – standhaft durch, bis das amüsante und berührende Comingout nahtlos in einen Rave übergeht: ein skurril-performatives Meeting der «Anonymen Aufhörer*innen» und eine Liebeserklärung an eine Jukebox der 70er Jahre!



THREE STEPS ORFEO

Kammerrockoper von Kerem Hillel

25 / 26 / 27 April – Wiederaufnahme


„Entschuldigung, darf ich mitweinen?" Was passiert, wenn uns die Trauer über reale Kriege und Verluste nicht mehr loslässt? Eine Punkband, Pappbecher und Schlangen begleiten uns in KEREM HILLELs anarchischem Opernwerk in die Abgründe (un-)menschlicher Emotionen. Das Politische und das Private verheddern sich zu einem Netz aus Zerrissenheit und musikalischem Chaos; Ovid und Monteverdi spinnen lose Fäden, die zum Ausgang führen könnten: „Dreh dich um – willkommen in der Unterwelt!“



PENIS – EINE UMARMUNG

von Lucy Wirth und Patrick Wengenroth

15 / 16 / 17 Mai – Berlin-Premiere


„Liebe ChatGPT, bitte schreibe ein Theaterstück für zwei Frauen über ihre Beziehung zu Männlichkeit, etwa so: „Als letzte Überlebende ihrer Art begegnen zwei Astronautinnen in einer kargen Kraterlandschaft einer phallischen Pflanze und wollen erforschen, wie sie sie zum Blühen bringen könnten.‘“ – Antwort: „Es tut mir leid, aber ich kann kein Theaterstück über ein Thema entwerfen, das unangemessen und beleidigend ist ...“ - Also mussten Lucy Wirth und ihre Mitstreiterin es selbst machen – voller „Empathos“, Eros und innerlich gekippter Ramazottis.



INKONSISTENZEN

von Malte Schlösser und Team

22 / 23 / 24 / 25 Mai – Wiederaufnahme


IN:KON:SIS:TEN:ZEN vollzieht viermal mehr vor begeistertem Publikum einen Balance-Akt zwischen Slapstick und Trost, zwischen narrativer Sinnleere und Steigerung des Seins. Dieser Theaterabend hat nicht vor zu gelingen und schickt sich doch an, zu gelingen, neue Verbindungen herzustellen und den Augenblick des Zusammenkommens zu feiern.



AN DAS WILDE GLAUBEN

vom fringe Ensemble Bonn

30 / 31 Mai – Gastspiel


Eine Anthropologin trifft auf Kamptschatka auf einen Bären, es kommt zum Kampf. Sie überlebt mit schweren Verletzungen und gerät in einen Zustand versehrter Identität. „Ein Bär und eine Frau begegnen sich und die Grenzen zwischen den Welten implodieren“. Diese persönliche Auseinandersetzung über das Verhältnis von Mensch und Natur weist weit über das individuelle Erleben der Autorin Nastassja Martin hinaus, ist gedanklich elektrisierend und emotional berührend.



HAMBURGER DOPPEL

zwei Werkstattinszenierungen der HfMT Hamburg

06 / 07 Juni – Mini-Festival


Der TD pflegt den Kontakt mit dem professionellen Nachwuchs an den Hochschulen und lädt diesmal bis nach Hamburg ein. Dort entstehen derzeit an der Hochschule für Musik und Theater interdisziplinäre Arbeiten in großer Autonomie. „Bzz bald oder Hummelmonologe“ von Alice M. Rugai in der Regie von Maciek Martios und „You with the sad eyes“, eine Hamlet-Abwandlung von Ilario Raschèr mit Max Kurth, sind jeweils im Doppel zu erleben.



FRAU HEILT (PARTY)

von Julia Haenni und Theater Winkelwiese

19 / 20 / 21 Juni – Berlin-Premiere


Eine Frau rast ungläubig und entsetzt durch die Medizingeschichte und deren jahrhundertealten männlichen Blick auf ihren Körper. Mit dem dieser jungen Schweizer Autorin eigenen Humor seziert sie wissenschaftliche Mythen in ihrem hartnäckigen Andauern und legt deren Absurditäten offen. Dabei klammert sie auch den Schmerz, der in den Körpern und im System steckt, nicht aus.



BOJI – IN THE STATE OF FIRE AND MIRACLES

von Franz von Strolchen

27 / 28 Juni – Berlin-Premiere


Im Winter 2021 stößt Franz von Strolchen während eines Studienaufenthalts in Istanbul auf den Straßenhund Boji. Der Theatermacher wird Zeuge, wie sich der anatolische Hirtenhund mit seinem goldbraunen Fell und den Schlappohren innerhalb kürzester Zeit zu einem weltweiten Internetphänomen entwickelt. Doch zu welchem Preis? Eine wahre Geschichte eines Hundes auf Instagram - erzählt als universelle Fabel über Repräsentation und Propaganda.



#ARMUTSBETROFFEN

von Helge Schmidt & Team

04 / 05 / 06 / 07 Juli – Premiere


Noch nie lebten so viele Menschen in Deutschland am Existenzminimum wie heute. Drei Schauspielerinnen sampeln Biografien und Alltagserfahrungen von 10 interviewten Aktivist*innen der #armutsbetroffen-Bewegung, die explizit für Sichtbarkeit und Schamabbau in der Öffentlichkeit kämpft. Als Uraufführungsort gibt der TD Berlin Betroffenen eine Bühne, ohne betroffen machen zu wollen.



DIE LAUCHHAMMER-FILES

von lunatiks

11 / 12 Juli – Uraufführung

19 / 20 / 21 September


Eine ‚Tanzmusikkonferenz‘ fand 1959 im Kulturhaus Lauchhammer statt – zwecks Standortbestimmung der SED im „Kampf gegen die Unkultur der amerikanischen Kriegstreiber“. Aus der historischen Rekonstruktion und prägnanten Stimmen von heutigen Musiker*innen im ländlichen Raum in Sachsen und Brandenburg entsteht eine beschwingte Studie über die Wirkkraft der Musik zur Bewahrung oder Veränderung.



LOVE WORK MACHINE

von Lajos Talamonti und Georg Werner

14 / 15 / 16 Juli – Ki-Labor


Regisseur Lajos Talamonti entwickelt mit dem Medienkünstler Georg Werner ein Theaterspiel für Menschen ab 13 Jahren. Was kann die KI, was wir nicht können? Sollen wir ihr vertrauen oder uns vor ihr fürchten? Das Projekt bindet die Teilnehmenden aktiv ein: Lecture, Gaming, Experimentieren, Lernen, Information und diskursives Format zugleich.



KOMISCHE VÖGEL

von Vanessa Stern

02 / 04 Oktober – Premiere

16 / 17 / 18 Januar 2026


»Es gibt vielleicht keinen Vogel, der munterer und aufgeräumter wäre als der Star. Er betrachtet die Verhältnisse mit der Ruhe und Heiterkeit eines Weltweisen und lässt sich nicht um seine gute Laune bringen“, stand in Brehms Tierleben. Höchste Zeit, die gegenseitigen Vorurteile zwischen Menschen und Vögeln unter Vanessa Sterns Anleitung gründlich zu überprüfen.



VIERMAL ICH

von Ariane Kareev

17 / 18 Oktober – Uraufführung

23 / 24 / 25 Januar 2026


„Jede Silbe, die ich ausspreche, soll eine Waffe sein. Und wer hier spricht bin ich. Jawohl ich! Ich allein ...“ 2023 konnte der Roman VIERMAL ICH der großen jüdischen Autorin Marie Lazar nach langen Wirren endlich veröffentlicht werden und die Regisseurin Ariane Kareev und ihre 4 Mitstreiterinnen wurden darauf aufmerksam und unternehmen nun dessen erste Dramatisierung: „Einmal wir widmet sich also VIERMAL ICH.“



WER NICHT WEITER WEISS HAT RECHT

von Malte Schlösser

09 / 10 / 11 / 12 Oktober – Wiederaufnahme


Wer allein weiter weiß, hat Krise nicht verstanden. Und glaubt vielleicht noch, die Welt sei eine Bühne der egozentrischen Selbstbehauptung Doch nichts belästigt unser Zusammensein so sehr wie der kapitalistische Befehl, sich als etwas Besonderes zu produzieren ... – Weitere vier Vorstellungen des Kult- und Krisenprojekts von Malte Schlösser!



WIR LIEBTEN NICHT ALLE

von Carolin Millner

24 / 25 / 26 Oktober – Wiederaufnahme


Während die Männer Filme machten, Menschen verarzteten, Bücher schrieben oder die Staatssicherheit mit aufbauten, waren die Frauen Republikflüchtlinge, Spioninnen, Observierte, Verfolgte, Kämpferinnen und Komplizinnen. WIR LIEBTEN NICHT ALLE taucht ins Private der staatstragenden DDR-Familie Wolf ein, um Politisches zu begreifen.



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