Brazilification

/ gefolgt von: Saving Philotas

2013 März

In Sao Paulo gibt es Hubschrauber-Taxi-Unternehmen, damit die Reichen den Boden nicht mehr betreten müssen, der ihnen unsicher scheint. Der Begriff Brazilification steht in Douglas Couplands Kult-Roman „Generation X” für: „The widening gulf between the rich and the poor and the accompanying disappearance of the middle classes”.

In Brasilien werden Vorgänge sinnlich fassbar, die auf globaler Ebene nur abstrakt zu verstehen sind: Das Auseinanderklaffen zwischen Arm und Reich, der Zusammenhang zwischen struktureller und physischer Gewalt und die Folgen der totalen Entfesselung des Marktes.

Miriam Walther Kohn und Christopher Kriese sind zwischen Brasilien und Europa aufgewachsen; Marcel Grissmer ist nach der Schule als Aussteiger in dem südamerikanischen Land hängen geblieben. InBrazilification nehmen sie ihre Erfahrungen vor Ort als Ausgangspunkt für eine autodokumentarische, performative und politische Suche nach ihrer eigenen Positionierung und Möglichkeiten der Intervention. Dauer ca. 50 min

gefolgt von:

Saving Philotas (Film)

kriese/walther/grissmer befragten in Tel Aviv zusammen mit jüdischen und arabischen Jugendlichen das Schicksal von Lessings TitelheldenPhilotas und fanden erstaunliche Antworten. Das Theaterprojekt entstand an der jüdischen Aleph High School und der arabischen Ajyal High School, die für das Projekt erstmals kooperierten.
Premiere feierte Saving Philotas am 15. Juli 2012 im Arab-Hebrew Theatre. Der Prozess des gemeinsamen Theatermachens wurde zur Metapher für ein friedliches Miteinander. Um die Erarbeitung des Projektes und seine Bezüge zum Nahost-Konflikt zu reflektieren, entstand ein Film, dessen Rohfassung im Anschluss an Brazilificationgezeigt wird.
Dauer ca. 20 min, anschließend Gespräch


Von und Mit Marcel Grissmer / Miriam Walther Kohn / Christopher Kriese in Zusammenarbeit mit Zürcher Hochschule der Künste / Theaterhaus Gessnerallee / stadttheater.tv

Die NEUE DRINGLICHKEIT (nD) entstand 2010 aus einem Spontanfestival gegen die Fremdenfeindlichkeit der Schweiz. Sie ist ein paradoxes Kollektiv, welches das Politische in der Kunst sucht/will/findet. Miriam Walther Kohn (*1987, Winterthur), Christopher Kriese (*1987, Kassel) und Marcel Grissmer (*1983, Saarbrücken) sind Gründungsmitglieder des Kollektivs, sie lernten sich am Theater Departement der Zürcher Hochschule der Künste kennen.