Das Stadttheater ist tot
/ Leben wir noch?
Apr
Unser Zuschauer ist im Durchschnitt unter 30, verdient weniger als 1000,- € im Monat und braucht keinen Parkplatz in Theaternähe. Freies Theater ist lebendig und unberechenbar, selbsterneuernd, bestens vernetzt und am Puls der Zeit. Es ist aber auch prekär und nicht immer nur gut.
Der Theaterdiscounter feiert im April 2013 sein zehnjähriges Bestehen mit einem Format wie es für ihn mal typisch war. Kurze Probenzeit, viele Köche, geklaute Texte und als Bühnenbild das neu kontextualisierte Kellerinventar.
Zehn Jahre Entdeckungen und Pleiten, Potenziale und Abgründe, Antragsdramatik und Absageprosa, Klassisches und Selbstgemachtes schärfen den Geschmack und bilden die kritische Materialmasse für das Jubliläumsformat. Das muss noch einmal raus!
Da der Lieblingsfeind Stadttheater schon wieder schwächelt, leisten wir freundlich Wiederbelebung in Form satirischer Verweise. Denn ohne ihn gäbs uns ja gar nicht! Er muss dringend gerettet werden!
Und trotz deaktivierter Kommentarfunktion können wir es nicht lassen, immer wieder in hundsgemeines Rollenspiel zu verfallen. Denn wir sind doch auch Schauspieler! Und unsere Figuren leiden, wenn sie so gar nicht mehr gebraucht werden. Also her mit all den well made plays und schlechten Übersetzungen, brachliegenden Konzepten und eingängigen Unterhaltungsformaten.
Wir versprechen: wir werden sie jetzt endlich aufführen. Aber wie bei John Cage, oder von Le Roy, mit einer Prise She She Pop and anderer companies denn vielleicht finden wir ihn endlich, den künstlerischen Erleuchtungszusammenhang.
Der Wahnsinn geht weiter!
Mit Schauspielerinnen und Schauspielern aus 10 Jahren Von Georg Scharegg (Konzeptregie) / Xenia Rachmann (Praktikum) / Heike Pelchen, Michael Müller (Supervisionen) N.N. (Materialschlacht) / Lotte Sawatzki (Funduskostüme) / Markus Reschtnefki (Korrepetition) / Oliver Szewc (Fluchtwege) / und das Team des TD