DAS WEISSE STOTTERN
/ von Frl. Wunder AG
Aug
Wer wird auf dem Wohnungsmarkt bevorzugt und in der Zeitung nicht benannt? Wer hat keine Worte, um sich selbst als Teil einer Gruppe zu beschreiben? Weiße Menschen. In DAS WEISSE STOTTERN stellen sich die Theatermacherinnen der Frl. Wunder AG dem eigenen Weißsein als vieldiskutiertem Normativ. Dabei lässt es sich als Fiktion betrachten. Doch auch Fiktionen haben reale Effekte, wie der Fall Rachel Dolezal zeigt.
Rachel Dolezal ist eine weiße US-Amerikanerin, die sich jahrelang als Schwarze Frau ausgab und für die Rechte von Personen of Color kämpfte. Bis sie aufflog. Ihre "Enttarnung" löste 2015 weltweit eine hitzige Debatte rund um die Repräsentation subalterner Gruppen aus. Wer darf für wen sprechen? Dolezal beharrte weiterhin: "I identify as black. Nothing about white describes who I am“.
Frl. Wunder AG führt ihr Publikum an einen ethnographischen Schauplatz, in dem dieser Fall zum Anlass wird, das eigene Weißsein aufzuspüren. In einem kolonialen Forsthaus arbeitet sie ihre weiße Sozialisation auf, legt historisch gewachsene Privilegien offen. Das Publikum begleitet sie dabei als teilnehmende Beobachter*innen in einer Mobiltelefon-Konferenz.
Zum radioeins-Interview Probenbesuch bei Frl. Wunder AG 29.08.2017
Konzept Frl. Wunder AG Mit Verena Lobert / Melanie Hinz / Marleen Wolter Kostüm/Bühne Büro unbekannt Berlin Video Gernot Wöltjen Telefonie Georg Werner Musik Stephanie Krah Technik/Assistenz Anahí Pérez Produktionsleitung Maike Tödter Presse/Öffentlichkeitsarbeit Kerstin Böttcher Diskursprogramm in Zusammenarbeit mit Dr. Joy Kalu / Dr. Natasha A. Kelly / Josephine Apraku / Institut für diskriminierungsfreie Bildung (IDB) Berlin Dank anTupoka Ogette & Stephen H. Lawson / Maria Steinmann / Dr. Eske Wollrad Eine Produktion der Fräulien Wunder AG in Koproduktion mit Theaterdiscounter / Vierte Welt Gefördert durch Hauptstadtkulturfonds / Stiftung Niedersachsen / Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur Mit freundlicher Unterstützung von Sipgate
Frl. Wunder AG produziert seit 2004 als Performancekollektiv in wechselnden Kooperationen mit unterschiedlichen Künstler*innen und Expert*innen Bühnenformate, Performances und Interventionen im öffentlichen Raum. Sie inszeniert visionäre Gesellschaftsmodelle und Alltagsutopien und schafft partizipative Gemeinschafts- und Erfahrungsräume jenseits klassischer Theaterräume. Seit 2010 erhält die Frl. Wunder AG eine Konzeptionsförderung des Landes Niedersachsen. Für ihr Gesamtwerk wurde sie 2016 für den Förderpreis des Georg-Tabori-Preises des Fonds Darstellende Künste nominiert.
Kartenpreise € 15,- / ermäßigt € 9,-