DER UNTERGEHER
/ von Thomas Bernhard
März
Die Bühnenfassung des bekannten Thomas-Bernhard-Romans ist ein düsterer und zugleich bitterkomischer Monolog über die Frage, was eine Existenz gelingen oder scheitern lässt.
Das Publikum wird hineingesogen in das Nachdenken und Philosophieren über das Leben, über familiäre Verstrickungen und Lebensträume, über Illusionen, Freundschaft, Einsamkeit und das Altern: Zwei junge Pianisten begegnen in ihrer Jugend dem unnachahmlich virtuosen Glenn Gould. Sie lassen sich von seinem Spiel vollkommen entmutigen. Die Konfrontation mit den eigenen Grenzen wird zum Lebensknick, von dem sie sich nicht erholen. Einer hängt sich schließlich 30 Jahre später auf. Den Gedankenstrom des anderen, kurz vor dem Begräbnis, lässt Schauspieler und Regisseur Christian Fries für uns lebendig werden.
Die knapp zwei Stunden dauernde Performance stellt den Text ins Zentrum, verzichtet fast vollständig auf szenisches Spiel. Die Düsternis des Textes findet ihr Korrektiv, wie immer bei Bernhard, durch eine bodenlose, böse Komik sowie durch den großartigen Rhythmus seiner Sprache.
Eine Meisterleistung. Intensives, auf die Sprache konzentriertes Theater. (Gießener Anzeiger)
Ein schauspielerisches Kabinettstück – wobei Fries’ Kunst gerade darin besteht, das “Schauspiel“ sofort vergessen zu machen. (Westfälische Allgemeine)
Tagestipp im tip
Von und mit Christian Fries
Christian Fries war als Schauspieler u.a. am Burgtheater, am Staatstheater Hannover sowie an den Theatern von Konstanz, Gießen, Marburg tätig. Er inszeniert sowohl an Stadttheatern als auch in der Freien Szene. Am TD war zuletzt im Herbst 2018 seine auf Prousts Mammutroman Auf der Suche nach der verlorenen Zeit fußende Inszenierung PROUST 3 / 267-435 zu sehen. Als Autor war er zum Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt eingeladen und veröffentlichte eine Sammlung von Prosaerzählungen und Kurzdramen.
Kartenpreise € 15,- / ermäßigt € 9,-