DER WALD
Musiktheater von Ethel Smyth / operationderkuenste
März
Romantische Bilder, schwelgerische Musik. Eine kurze Liebesgeschichte, die mit tragischem Tod endet. Klingt nach großem Kino oder doch eher nach staubiger Seifenoper? Die Oper „Der Wald“ von Ethel Smyth feierte 1902 an der Berliner Staatsoper Premiere und strotzte nur so vor Klischees und Stereotypen. Und doch erkennen wir uns auch heute noch in ihnen wieder. Wie kann das sein?
Als Kontrapunkt zum männlich geprägten Kanon vieler Opern- und Konzerthäuser entreißt das junge Musiktheaterkollektiv operationderkuenste das Werk der Komponistin 100 Jahre nach der Uraufführung dem Vergessen und zeigt in dessen Dekonstruktion: Die Normen unseres Zusammenlebens sind fluide und wandelbar. Im Spiegel globaler Krisen entdeckt es Musik und Text aus neuer Perspektive. Das undurchdringliche Dickicht der gesellschaftlichen Konventionen, getarnt als unberührte Natur, offenbart sich als vom Menschen erfundenes Konstrukt.
„An einem Abend können sich die Zwänge des Heteropatriarchats nicht in Luft auflösen. Aber man kann sie zum Wackeln bringen." – Theater der Zeit 03, 2023
Von und mit operationderkuenste Kooperation TD Berlin Gefördert durch Aventis Foundation / Universität der Künste Berlin
operationderkuenste ist ein junges Musiktheaterkollektiv, in dem Beteiligte diverser Kunstformen zusammenkommen, um einen Beitrag zu gesellschaftlich relevanten Themen zuleisten. Gegründet im Herbst 2018 mit dem Ziel, die im Musiktheaterbetrieb vorherrschenden hierarchischen Strukturen aufzubrechen. Gemeinsam und kollektiv wird ein Rahmen für ein künstlerisches Arbeiten geschaffen, der auf einem nicht wertenden Miteinander basiert und den respektvollen Umgang als erstes Ziel hat. Dazu gehört ein allgemeines Mitspracherecht bei jeder musikalischen, darstellerischen, organisatorischen oder konzeptionellen Frage und regelmäßige Gesprächsrunden, in denen alle Beteiligten zu Wort kommen können. www.operationderkuenste.de
Kartenpreise 25€ / 15€ / 10€ (Solidarisches Preissystem)