DIE INSEL
/ Athol Fugard
März
Als der weiße Autor Athol Fugard sein Stück DIE INSEL 1973 mit zwei schwarzen Schauspielern in Johannesburg herausbringt, herrscht in Südafrika noch die Apartheid, und Nelson Mandela sitzt im Gefängnis von Robben Island, auf das der Stücktitel anspielt. Die Sehnsucht nach Freiheit ist heute nicht kleiner geworden, nur komplizierter. Gefangenschaft bedeutet auch jene in sich selbst und innerhalb von Beziehungen. Hier kämpfen wir jeden Tag um Freiheit.
Was bedeutet also Gefangenschaft für Menschen, die in einer Demokratie leben, deren höchster Wert die Freiheit ist? Abgesehen davon, dass es auf der Welt immer noch genügend Staaten gibt, die ihre Bürger offen unterdrücken, sind auch wir einer immer stärkeren Kontrolle und Überwachung ausgesetzt. Wir können nicht darauf hoffen, dass eine Veränderung des politischen Systems uns auf einen Schlag zu glücklichen Menschen machen wird; das haben sowohl die Südafrikaner wie die Deutschen in der jüngeren Geschichte bereits lernen müssen.
In DIE INSEL spüren wir der existenziellen Sehnsucht nach Freiheit nach.
Zwei Männer, die wie ihre Darsteller Chris und Tom heißen, müssen ihr Leben in einer Zelle miteinander teilen, versuchen, miteinander auszukommen und die Hoffnung nicht zu verlieren. Allein das Spiel macht ihre unerträgliche Realität erträglicher: Theater wird zum Überlebensmittel. Auch für ihre Freundschaft – bis einer von beiden plötzlich erfährt, dass er vorzeitig entlassen wird...
Die Produktion entstand bereits vor mehreren Jahren und wurde aufgrund des großen Echos und Erfolgs immer wieder gezeigt; nun kommt sie für zwei Vorstellungen an den TD.
Mit Christian Clauß / Thomas Schumacher Regie/Ausstattung Fabian Gerhardt Mitarbeit Bühne Christine Gottschalk Produktion Staatsschauspiel Dresden / Fabian Gerhardt Dank an Jürgen Büsselberg Rechte bei S. Fischer Verlag
Fabian Gerhardt arbeitete als Schauspieler u.a. am Deutschen Theater, Volksbühne Berlin, Maxim-Gorki-Theater, Schauspiel Hannover und Schauspiel Dresden. 2002 und 2006 Einladungen zum Theatertreffen mit Hamlet (Regie Nicolas Stemann) und Drei Schwestern (Regie Jürgen Gosch). Seit 2010 Regiearbeiten u.a. am Deutschen Theater Berlin, Staatsschauspiel Dresden, Schauspiel Frankfurt, Schauspielhaus Bochum. Seit 2013 mehrere Gastprofessuren an der UdK Berlin. 2016 erste Operninszenierungen an der Neuköllner Oper Berlin.
Kartenpreise € 15,- / ermäßigt € 9,-