Die Wahl der fantastischen Möglichkeiten

2007 Juli

In der anonymen Gesellschaft von lebensgroßen Figuren, die weiß bandagiert ihre Blöße zeigen, erzählt die Soloperformance der Südafrikanerin Yvette Coetzee (ehedem Ensemblemitglied Handspring Puppet Company) ein Großstadtmärchen über die Unmöglichkeit von Begegnung und Kommunikation. Regie führt Hendrik Mannes (u.a. Rudimentär Theater Berlin, zuletzt Zusammenarbeit mit Peter Brook).

Es gibt einen Mann, der alles wissen will, und eine Frau, die heimlich Blumen streut. Eine andere Frau hat einen Schneemann in der Kühltruhe, noch eine andere stolpert ständig. Es gibt einen Mann, der die Frau mit der Lücke zwischen ihren Vorderzähnen sucht, in die er sich in der U9 verliebt hat. Das war vor Jahren. Es gibt einen Mann, der seinen Goldfisch liebt, einen anderen, der vor kleinen Vögeln Angst hat, und einen mit einem eisernen Gesicht. Es gibt über 3.4 Millionen Menschen in Berlin.Die Wahl der fantastischen Möglichkeit erzählt von dem Ausmaß, in dem unser Privatleben öffentlich gemacht wird.

Es geht darum, wie man zum Zeugen des Privatlebens hunderter Menschen gemacht wird, ohne es überhaupt zu wollen. Wie ist es möglich, von so vielen Menschen umgeben zu sein, und sie trotzdem nicht kennen zu lernen. Warum sind so viele Stadtmenschen so alleine.

"Mit Charme und schier überbordender Fantasie belebt Yvette Coetzee ihr herrlich absurdes U-Bahn-Märchen. Im besten Sinne Abgefahren." Nürnberger Nachrichten


Spiel / Text Yvette Coetzee Regie Hendrik Mannes Musik Adam Lieber / Niklas Zimmer Video Tyson Cross Technik Oliver Szewc