HAMLET ODER
Uraufführung nach Alfred Döblin
Sept
In Döblins letztem Roman erzählt sich eine europäische Elite in der Verteidigung sicher geglaubter Denkmuster um Kopf und Kragen: „Hamlet oder die lange Nacht nimmt ein Ende“ ist eine schonungslose Analyse der Ursachen des letzten Weltkriegs. Ein Ensemble junger Schauspieler*innen aus mehreren Ländern stellt sich angesichts der aktuellen Kriege der Zerrissenheit von Döblins Anti-Kriegsheld.
Der junge Soldat Edward kehrt schwer verwundet zurück. Wer ist schuld an diesem Krieg, der ihn sein Bein kostete? Die Familie, die ihn fürsorglich empfängt, nimmt er durch bohrende Fragen ins Kreuzverhör; die als Unterhaltung gedachten Erzählabende verwandelt er damit zu einem Tribunal.
In seinem Hamlet-Roman stellte der Arzt Alfred Döblin Überlegungen für eine Zukunft an, in der Lüge und falsche gesellschaftliche Konvention einem neuen Bewusstsein weichen könnten. Die Uraufführung des Stoffes – als TD-Hausproduktion im vergangenen Herbst entstanden – führt die Zuschauer über mehrere Stationen; vom Kriegsgeschehen bis zum psychologischen Kammerspiel und mehrsprachigen Familiendrama.
„
Man fühlt sich an Peter Steins Faust-Inszenierung erinnert: mehrfach wird das Publikum aufgefordert, sich in unterschiedliche Theaterräume zu bewegen...“ (Christina Althen, Döblin-Spezialistin)
Veranstaltungstipp radioeins
Mit Amira Demirkiran / Philipp Lehfeldt / Armin Marewski / Rim Mekkaoui / Monika Petruschin / Paula Schindler / Kerstin Schweers / Noah Tomiak / Daniel Traub Regie Adrienn Bazsó / Georg Scharegg Bühne Gwendolyn Noltes Kostüm Andreina Vieira do Santos Musik Thomas Seher Technik Florian Brossmann Choreografie Eduard Burza Produktion TD Berlin Kooperation Filmuniversität Babelsberg / Studiengang Schauspiel, Potsdam / Cours Florent, Berlin Rechte Kiepenheuer Medien Unterstützt durch Silent Disco Berlin
Kartenpreise 25€ / 15€ / 10€ (Solidarisches Preissystem)