Josefine ist aus dem Reich der Mäuse verschwunden. Sie will nicht mehr singen. Zurückgeworfen auf die Monotonie ihres Alltags versuchen die Mäuse zu fassen, was sie so schrecklich vermissen: War es überhaupt Gesang? War es nicht eher ein Pfeifen? Die Mäuse haben schwer an dieser Nuss zu knacken, und bald schon kommt der Winter. Gibt es eine Rettung oder müssen die Mäuse – sang- und klanglos – erfrieren?

Am Ende der Inszenierung wird Zeit vergangen sein und hoffentlich werden wir sie gemeinsam verbracht haben. Womit? Mit einem Adagio für neun Flöten in C-Dur, einem Liederabend ohne Gesang, einem letzten Pfiff, einem sinnlichen Amt, einem Stück vom Kuchen, in einem Loch in der Zeit, mit einem Riss in der Hose, in einer Volksversammlung, in einer Volksverschwindung, mit dem Ende vom Lied.

Als Diplominszenierung von Pablo Lawall an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch ist diese verspielte und unerschrocken zwischen den Genres pendelnde Kafka-Hommage anlässlich dessen 100. Geburtstag nach dem Spielblock am TD zum „Prager Theaterfestival Deutscher Sprache 2024“ eingeladen.

Tagestipp im tipBerlin

Tagestipp im Tagesspiegel

Von & mit Laura Eichten / Thea Rasche / Jona Spreter / Ivana Sokola / Danosch Maghsudi / Amos Detscher / Selma Lindgren / Ella Steinbach / Xandi Vogler / Pablo Lawall Kooperation HfS Ernst Busch / TD Berlin

Pablo Lawall (*1993) ist Regisseur und Theatermusiker. Zusammen mit dem Autor*innenduo Sokola//Spreter gewann er 2022 mit der Inszenierung des Stückes Polar den Nachwuchswettbewerb Einfach Radikal am Theater Drachengasse in Wien und war erstmals im März 2023 zu Gast am TD. Mit dem Stückentwurf Der Grund. Eine Verschwindung gewannen sie 2023 den Reinhold-Otto-Mayer Preis. Die damit verbundene Uraufführung eröffnete 2024 die Spielzeit am Nationaltheater Mannheim. Zuletzt inszenierte Pablo Lawall Der Mensch erscheint im Holozän von Max Frisch am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen und Split von Sokola//Spreter am Theater Münster.

Sokola//Spreter ist ein Autor*innenduo aus Berlin, bestehend aus Ivana Sokola (*1995) und Jona Spreter (*1994). Beide haben Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin studiert. Mit Tierversuch gewannen sie 2020 den Publikumspreis des Hans-Gratzer-Stipendiums am Schauspielhaus Wien. In der Spielzeit 2022/23 waren Sokola//Spreter Hausautor*innen am Theater Münster, wo Farn Farn Away im Mai 2023 uraufgeführt wurde.

Kartenpreise 25€ / 15€ / 10€ (Solidarisches Preissystem)

JOSEFINE DIE SÄNGERIN ODER DAS VOLK DER MÄUSE