MAIDORF

/ Trilogie des Zusammenlebens – Vol. 2

2017 Juni

Eine fiktive Dorfchronik erzählt stellvertretend die Geschichte eines europäischen Dorfes. Unzählige Interviews, Beobachtungen und Erzählungen sind zu einer Narration verschmolzen, die sich mit dem Verhältnis von Gemeinschaft und Individuum auseinandersetzt. Unter dem Brennglas dieser kleinen Dorfgemeinde werden die großen Fragen von Identität und sozialer Aus- und Abgrenzung beleuchtet.

“Die Grenze zwischen Maidorf und den anderen verläuft bei der alten Lagerhalle.“

Im Jahr 1996 kauft Gerhard Augenthaler die einzige Jugendstilvilla des kleinen Ortes Maidorf und verwandelt sie im Laufe der Jahre zu einem Prunkbau aus Marmor und Gold. Mit dem Auftauchen dieses unbekannten Fremden, der angeblich Optiker ist, ändert sich die Dorfgemeinschaft. Menschen verschwinden, Glaubensgemeinschaften entstehen und ständig wird über den Fremden Augenthaler mehr gesprochen, als dass man mit ihm selbst sprechen würde.

Einer Chronik ähnlich gewährt Christian Winklers Text Einblicke in das Leben einer dörflichen Gesellschaft. Das künstlerisch interdisziplinäre Team untersucht, wie soziale Gemeinschaften funktionieren, wann sind sie offen, wann besonders brüchig und fragil? Welche strukturellen Bedingungen erzeugen Zusammenhalt, welche lassen soziale Gruppen auseinanderdriften?



Mit Kenneth Huber Text Christian Winkler Regie Franz von Strolchen Dramaturgie Cornelius Puschke Design/Bühnenbild Jens Burde Bildende Kunst Marlene Hausegger Video Simon Janssen Musik Laura Landergott Eine Produktion von Franz von Strolchen in Koproduktion mit PATHOS München und Theater am Lend, Graz Gefördert vom Bezirk Oberbayern / Stadtsparkasse München / Kulturreferat der Stadt München / Stadt Graz / LAND STEIERMARK KULTUR, BKA- Kunst

Franz von Strolchen arbeitet in verschiedenen kollektiven Konstellationen und beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit den Schnittstellen von Realität und Fiktion, die andere Formen der Kommunikation und Wahrnehmung sowie neue Gemeinschaften hervorbringen: Ganze Firmengebäude mit realen und fiktiven Mitarbeitern, virtuelle Räume im Internet oder fünf Figuren in einem Wirtshaus, die sich Gedanken über utopische Formen des Zusammenlebens machen. Dabei werden die Grenzen zwischen Dokumentation und Fiktion, zwischen Authentischem und Inszeniertem verwischt. Die Teile 1 und 3 STAMMTISCH – Trilogie des Zusammenlebens Vol. 1 und FICTIONAL STATE – Trilogie des Zusammenlebens Vol. 3 wurden während der Lessingtage am Thalia Theater Hamburg uraufgeführt. Die Uraufführung von MAIDORF – Trilogie des Zusammenlebens Vol. 2 fand während des DramatikerInnenfestival Pathos Münschen statt.

Kartenpreise € 15,- / ermäßigt € 9,-