Monologfestival 2012

2012 Okt

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Vom 18.-28. Oktober 2012 präsentiert die 2. Ausgabe des bundesweit einzigen Monologfestivals 9 Uraufführungen und weitere Beiträge zu einem alten Reizthema: Moral. In 11 Einzelstatements positionieren sich Künstler und Kollektive am Berliner Theaterdiscounter zu der Frage:

Was gilt Jenseits von Gut und Böse?

Glück und Tugend waren in der Antike eins. Zwischen damals und heute liegen ethische Welten, Herrschaftssysteme und tote Philosophen mit großen Namen. Die Verbindung von Tugend und Glück ist inzwischen in Vergessenheit geraten. Und Moral, wie Tugend heute heißt, haftet im Sprachgebrauch wie auch in der Praxis vor allem etwas Beschränkendes an. Sie ist so umstritten wie verpönt. Jeder hat sie, keiner will sie. Sobald sie sich zur Norm aufschwingt, wird sie unmoralisch. Gegen vermeintlich unhintergehbare Finanz- und Sachzwänge wirkt sie ohnehin machtlos. Lässt sich mit ihr vernünftigerweise dennoch auf Glück – mehr und anderes Glück für viele, nicht nur für einzelne – zielen? Denn Moral ist sicher nicht moraline Substanz, sondern anhaltender Verständigungsprozess. Das nicht festzuschreibende Gesetz einer kollektiven Praxis. Und damit stets im Wandel, umkämpftes Terrain im Feld widerstreitender Ideologien. Was Moral ist und ob sie auch Triebfeder für das Erschließen neuer Handlungsspielräume sein kann, verhandelt das Festival, das sich bundesweit als einziges dem Genre des Monologs widmet.

Angesichts eines fehlenden Konsenses darüber, was für ein Leben wir führen wollen, wie wir es kriegen und von welcher Basis aus wir also handeln, stellt sich die Frage, was den Einzelnen leitet. Unter welchen Bedingungen und nach welchen Kriterien macht er innerhalb seiner Lebenspraxis moralische Setzungen oder verzichtet auf sie? Wie bestimmt das sein Handeln? Und wie verortet er sich damit zum Rest der Gesellschaft?

11 Einzelstatements von Künstlern und Kollektiven antworten auf die Frage Was gilt jenseits von Gut und Böse in eigens für das Monologfestival entworfenen Performances:

andCompany & Co / banality dreams / bigNOTWENDIGKEIT / Christian Valerius -- HotAirProductions / HUNGER&SEIDE / Laura Kalauz -- Agostina López -- Lili Deli / Meyer&Kowski / Elisa Müller -- müller***** / Boris Nikitin / Milo Rau -- IIPM / White on White

Die Produktionen des Monologfestival 2012:

Out of the dark into the night (copy & taste)

Fluchtpunkt

ICH, unfinished

Das Houdini-Gen

wir sagen

Das Superpositionsprinzip

I wanna be a good girl

On the Beauty of Seriality

Beim Betrachten der Bilder

Das Grundgesetz

You will not like what comes after America No 1: Breiviks Erklärung





Das Monologfestival wird kuratiert von Heike Pelchen / Michael Müller Raumkonzept Silke Bauer Technische Leitung Oliver Szewc Presse björn & björn Grafik Christiane Patic Fotos Dejan Patic Produktion blint / Theaterdiscounter Gefördert durch Hauptstadtkulturfonds Medienpartner taz - die tageszeitung / zitty Berlin / rbb kulturradio