RAGE. A TENNIS WESTERN

/ Hanna Steinmair und Mousonturm Frankfurt/M.


Veranstaltung entfällt.


“I don’t cheat to win. I’d rather loose.“ (Serena Williams, 2018)

Zwei Tennisspielerinnen rasten aus. Zertrümmern Schläger. Reißen Netze ein. Gewinnen interessiert hier niemanden. Das Spielfeld liegt in Trümmern. Dünner Sand weht über das Feld.

Auftritt zweier Cowboys: Als eiserne Serena Williams Fans, Country Stars und zugleich zutiefst unbeeindruckte und sehr leicht erregbare Männer wagen die Performerinnen einen Balanceakt auf eben jener Linie zwischen Rivalität und Solidarität, Reenactment und Empowerment, zwischen heldenhaftem Selbstmitleid und unkontrollierter Wut …

RAGE fahndet nach den verschiedenen Lesarten von Wut und untersucht Gründe ihrer Ungleichverteilung. Untersuchungsfeld ist der Tenniscourt als Schauplatz, in dem Einschreibungen von Race und Gender verhandelt werden. Unterschiedliche gesellschaftliche Positionierungen, Rivalität und Blickregimes werden durch eine Verschränkung der Duellsituation mit dem Westerngenre wie durch ein Brennglas anders sichtbar. Wer sieht zu und kann es sich leisten, unbeteiligt zu bleiben? Wessen Wut wollen wir bestärken und welche Wut auf keinen Fall? Wie überschneiden sich die Achsen von Wut, Privilegien und die Angst, das zu verlieren, was man immer als selbstverständlich ansah? RAGE rückt die Inszenierung von Wut ins Zentrum des Geschehens: Als Fake, als Annahme, als Übertreibung und als fulminantes Spiel.


Konzept/Inszenierung Hanna Steinmair Performance/Künstlerische Mitarbeit Julia Novacek / Maria Sendlhofer / Joana Tischkau Foto/Video Julia Novacek Dramaturgie Christopher Weickenmeier Musik/Gesangscoach Jan Gehmlich Produktionsberatung Lisa Gehring / Carmen Salinas Gefördert durch Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main / Frauenreferat Frankfurt / Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst Freundliche Unterstützung durch Tenniszentrum Klüh / Dunlop GmbH / Tennis Union Nussbach/ Z Zentrum für Proben und Forschung

Hanna Steinmair, Maria Sendlhofer, Joana Tischkau, Julia Novacek und Christopher Weickenmeier lernten sich während des Studiums der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen kennen und arbeiten seit 2018 zum Themenkomplex Privileg, Kontrolle, White Fragility und Repräsentationspolitik. Steinmair, Tischkau und Sendlhofer verbindet das Forschungsinteresse in Fragen von Repräsentation und Agency Schwarzer, queerer, non-normativer Körper auf der Bühne. Novaceks Expertise für Videobild und Installation ermöglicht der aktuellen Arbeit RAGE die bildgebende Ebene als eigenständig sinngebendes Medium zuzuspitzen, in dem Aushandlungen von Macht und Positionierung stattfinden. Öffentliche Wirkungsweisen von Wut und Kontrolle werden auf der Ebene der Bilder angefochten. Weickenmeier liefert als Dramaturg wichtige Impulse zu zeitgenössischen sowie kulturhistorischen Verknüpfungen.


Kartenpreise € 15,- / ermäßigt € 9,-

Tickets bitte im VVK bei RESERVIX erwerben!