Real Dolls -- sie wollen nur spielen
Juli
Wer das Thema „Emanzipation“ heute unverfänglich in eine Konversation einfließen lässt, erntet meist Kommentare wie: „Also bitte, ihr seid doch gleichberechtigt!“ oder „Sorry, aber Feminismus ist einfach nicht sexy!“ jules&jenn sagt: „Nun ja, das stimmt so nicht ganz“ und macht sich daran, die heutige Gesellschaft auf den Prüfstand zu stellen. Welche Handlungsspielräume werden Frauen wirklich eingeräumt, welche Identifikationsmuster werden ihnen angeboten, welche Funktionen in der Gesellschaft bleiben ihnen vorbehalten? Und welche Strategien stehen ihnen andererseits zur Verfügung, um diese Vorgaben zu unterlaufen?
Wer sind wir? Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs? Prinzessinnen wider Willen? Real dolls mit Lebendfunktionen? Oder anders gefragt: Wer dürfen wir sein, und wer wollen wir eigentlich sein? Wie gehen wir um mit der Diskrepanz zwischen dem Ich und den Bildern, wie mit der Entfremdung von uns selbst in der (Über-)Identifikation mit unseren Rollenmodellen?
Gemeinsam mit der Regisseurin Britta Janke, der Dramaturgin Karoline Hoefer sowie KünstlerInnen aus den Bereichen Musik, Choreographie, Fotografie und Film verhandelt das Ensemble jules&jenn diese Fragen. Die Suche nach Antworten führt -- angeregt von Motiven aus Dramen und Interviews Elfriede Jelineks -- durch Literatur, Tagespolitik, Populärkultur, Alltagserfahrungen und wissenschaftliche Diskurse.
Schauspiel und Performance Stephanie Hess / Judith Kriebel / Lena Müller / Jennifer Pesch / Christian Rodenberg Regie Britta Janke Dramaturgie Karoline Hoefer Musik Barbara Cuesta Fotos Simon HÆgsberg Film Anne Markwardt