SCHWESTER RICHMUTE

/ Humanistische Unterweisung Nr. 6: Der Tod

2019 Okt

Kunst ist die Lieblingsstrategie von Krankenschwester Richmute, die sie für sich und ihre Patienten in schwierigen Lebenslagen neu entdeckt hat. In der Humanistischen Unterweisung Nr. 6 erforscht sie den Tod in seinen vielfältigen Aspekten. Dabei kommt er auch selbst zu Wort, der Tod, vor dem wir uns fürchten, dem wir im Krankenhaus und im Kino begegnen, wie etwa bei Monty Python, wo er gesichtslos in schwarzer Kutte und mit Sense vor der Tür steht.

Mit Ritualen als Annäherung begegnet Schwester Richmute dem großen Nichts: bald haben wir es überwunden, dann sind wir zwar noch nicht unsterblich, aber nicht-sterblich. Bis es allerdings soweit ist, müssen wir uns noch mit der Zumutung auseinandersetzen, das eigene Vergehen bei vollem Bewusstsein zu erleben.

Schwester Richmute ist ein theatrales Bild, in das sich die Künstlerin Silke Rudolph verwandelt. So wie andere - mit Dias - von ihrer Reise nach Australien berichten, erzählt sie lakonisch unaufgeregt von ihren Patienten. In Anlehnung an den antiken Botenbericht hat sie mehrere szenische Berichte angelegt, die sie Humanistische Unterweisungen nennt. Sie beleuchten verschiedene Störungen der Realität, vor allem solche, die den meisten Furcht einjagen. In unserer, die Krankheit und den Tod verdrängenden Welt hätte sie ihre Reihe auch Humanistische Überforderungen nennen können.


Text/Performance Silke Rudolph Regie Marc von Henning Gefördert durch Behörde für Kultur und Medien Hamburg Gastspiel vom Lichthof Theater Hamburg

Silke Rudolph arbeitete zunächst als Bühnenbildnerin und Malerin; nach einem Aufbaustudium Regie an der Hochschule fu?r Musik & Theater dann vor allem als Performerin an der Schnittstelle Bildende Kunst und Theater. So entstanden u.a. Arbeiten wie Die Präsidentinnen – Geburtstagsfeier, Ich bin Kunst, Museum fu?r Ku?nstliche Intelligenz, Wenn Sirenen locken…, Wohin fährst Du – Marianne? und die Humanistischen Unterweisungen Nr. 4 bis Nr. 12 am Lichthof Theater. Seit 2019 lebt Silke Rudolph wieder in Berlin und entwickelt demnächst am TD weitere Folgen ihrer interaktiven Lecture-Performance, als nächstes fürs Monologfestival 2019 im November.

Marc von Henning arbeitet seit 2000 im deutschsprachigen Raum als Autor und Regisseur. Er inszenierte wiederholt am Staatsschauspiel Stuttgart, Schauspielhaus Graz, den städtischen Bühnen Köln, Schauspiel Frankfurt, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Staatstheater Schwerin und Nationaltheater Athen. 2008 gründete er mit Susanne Reifenrath die Theaterkompanie Meyer&Kowski und inszeniert weiterhin an Stadt- und Staatstheatern.

Kartenpreise € 15,- / ermäßigt € 10,-