TAGEBUCH VOM ENDE DER WELT

von Natalja Kljutscharjowa und Fabian Gerhardt

Übertitel Englisch
11. Apr Fr, 20:00
12. Apr Sa, 20:00
13. Apr So, 20:00
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Das Tagebuch beginnt mit dem Tag des Überfalls der russischen Armee auf die Ukraine. Von diesem Tag an hält die Autorin in unzähligen Miniaturen fest, was um sie herum geschieht – und was sie selbst tut, denkt und fühlt – pendelnd zwischen Wut und Trauer, Ohnmacht und Protest. Und sie beschreibt mit großer Genauigkeit die Verwerfungen innerhalb der russischen Gesellschaft: den wachsenden Graben zwischen denen, die den Krieg befürworten, und jenen, die sich mit ihrem Protest in Gefahr für Leib und Leben bringen.

Natalja Kljutscharjowa wird damit zur Stimme für einen Teil der russischen Zivilgesellschaft, der im aktuellen Diskurs kaum noch zu hören ist: derjenigen, die gegen den Krieg sind, und gleichzeitig von permanenten Schuldgefühlen geplagt werden. Fast nebenbei schildert der Text auch die schleichende Auflösung von Zivilgesellschaft durch Propaganda und Netzpolemik. Dass die Autorin nach der Veröffentlichung des Buches Russland umgehend verlassen musste und nun im Exil lebt, passt ins Bild.

In der Regie von Fabian Gerhardt nähert sich die Schauspielerin Anastasia Gubareva dem Text durch das Prisma ihrer eigenen Biografie: als Russin, die seit ihrer Kindheit in Deutschland lebt, und durch die Ereignisse der letzten Jahre in permanentem Konflikt mit einer Heimat lebt, die keine mehr ist.


Mit Anastasia Gubareva Regie Fabian Gerhardt Ausstattung Michael Graessner Rechte Suhrkamp Theater Verlag Produktion TD Berlin gefördert durch Rusch Stiftung / Landeszentrale für Politische Bildung

Fabian Gerhardt wurde 1971 in Berlin geboren und studierte von 1991 bis 1995 Schauspiel und spielte dann an großen Bühnen in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln, Leipzig und Hannover. 2010 gab er am Staatsschauspiel Dresden mit „Die Insel“ von Athol Fugard sein Regiedebüt. Es folgten Inszenierungen am DT, Schauspiel Frankfurt und Schauspielhaus Bochum. Ab 2016 folgten viele Inszenierungen an der Neuköllner Oper, oft von eigenen Stücken. Daneben übernahm er Gastprofessuren in den Studiengängen Schauspiel und Szenisches Schreiben an der UdK Berlin.

Anastasia Gubareva wurde in Moskau geboren und zog 1993 nach Hamburg. Sie studierte Schauspiel in Essen, war am Theater Bonn engagiert. Von 2013 bis 2022 war sie festes Mitglied des Gorki-Ensembles. 2022 war sie in der Inszenierung „Slippery Slope“ von Yael Ronen beim Berliner Theatertreffen. Seit 2024 gastiert sie am Deutschen Theater und arbeitete u.a. mit Sebastian Nübling, Oliver Frljić, Hakan S. Mican, Yael Ronen und Anna Bergmann.

Michael Graessner studierte Bühnenbild an der UdK Berlin bei Achim Freyer und arbeitete für gesamte Spielzeiten in Frankfurt, an den Münchner Kammerspielen und am Maxim Gorki Theater. Seit 2001 verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit Peter Kastenmüller und Björn Bicker. In Zusammenarbeit mit dem Staatsschauspiel Stuttgart, dem Hamburger Schauspielhaus oder der Akademie der Künste Berlin arbeiten sie an der Schnittstelle zwischen Theater und sozialer Intervention.


Kartenpreise 25€ / 15€ / 10€ (Solidarisches Preissystem)