Type 76 – Maschinenmonologe

von Felix Kubin

2021 Okt

> Im Rahmen des Monologfestival 2021 - „Fantastische Zeiten“


Felix Kubin präsentiert eine Reihe von Monologen, inspiriert durch sein Hörspiel „Die Maschine steht still“. Text, synthetische Klänge und Songs vereinen sich zu einer neuen Sicht auf den berühmten SciFi-Klassiker von E. M. Forster aus dem Jahr 1909, erzählt aus der Perspektive der Maschine.

In Forsters Kurzgeschichte hausen die Menschen voneinander getrennt in sechseckigen Waben. Sie lassen ihre Lebensfunktionen durch „Die Maschine“ regulieren, die angebetet wird wie eine Gottheit. Alles Körperliche wird durch synthetische Substitute ersetzt, das direkte Erleben in eine vergeistigte Filterblase verlagert, in der nur Ideen und ihre Ableitungen zählen. Was niemand zu bemerken scheint: Das Summen der Maschine verändert sich, eine Katastrophe bahnt sich an …

„Type 76“ ist ein Ausruf der Maschinensprache, die von den Bewohnern der Unterwelt gebraucht wird. Die Menschen haben kein Bedürfnis mehr nach persönlichen Begegnungen, man kommuniziert nur über die Maschine. In diesem Sinne sagt die Science-Fiction-Kurzgeschichte von E.M. Forster das Zeitalter der digitalen Kommunikation voraus und wirft eine immer noch hochaktuelle Frage auf: Wie kann der Mensch seine Selbstbestimmung wahren gegenüber Maschinen, die immer stärker unser Leben bestimmen?


Konzept & Komposition Felix Kubin Sprecher & Sprecherinnen Achim Buch / Susanne Sachsse / Rafael Stachowiak / Susanne Reuter / Hannes Hellmann / Bela Brillowska u.a. Spezialeffekte Steve Heather / Felix Raeithel Hörspielproduktion NDR Redakteur Michael Becker

Felix Kubin ist Spezialist für elektroakustische Experimente, Hörspiele, futuristische Popmusik und Performances. 1998 gründete er sein eigenes Plattenlabel Gagarin Records. Kubin, der bereits im Kindesalter anfing, mithilfe von Synthesizer, Orgel und Drumcomputer eigene Stücke aufzunehmen, bewegte sich ab den frühen 80er-Jahren im Dunstkreis der Neuen Deutschen Welle. Von dort weitete er sein Universum in immer entlegenere Zonen aus, komponierte Musik für Kammerorchester, schrieb ein Tanztheaterstück über Bedienungsanleitungen und entwickelte neue Radioformate wie „Muzak Forzato" (dysfunktionale Gebrauchsmusik) und „Me & My Rhythm Box" (selbstgebaute Instrumente, Savvy Funk / dOCUMENTA 14).