Vom Spielen an Leidplanken (Thomas Lilge)
Feb
Ein Unfall, ein Höllenjob, ein Selbstmord und eine Dose passierte Tomaten. Drei Biografien beschweren sich auf ihre Art über das, was man im Westen Leben nennt und das für immer mehr Menschen zum Überleben entstellt worden ist. Wir lauschen ihren Monologen in der Hoffnung auf ein wahres Wort. Sprachloses wird sichtbar durch die Beschleunigung des Gestammels – wir haben was zu sagen, behaupten die Figuren und ihre sicherste Diagnose ist zugleich ihre generelle Erschütterung. Die Autobahn als Unort, an dem bei hoher Geschwindigkeit eine Gesellschaft ihren Stillstand registriert. Unterhalb des Motorengeräuschs flimmern die verwirrten Dialoge, in denen die Einsamen eine Lösung suchen und doch immer nur sich selbst finden. Jeder, der insgeheim schon mal auf einen Unfall gehofft hat, findet sich in diesem Text wieder. „Ist das da meine Zunge auf dem Instrumentenbrett“ -- wer hätte gedacht, dass Schweigen so unterhaltsam sein kann.
Mit Maritta Horwath / Martin Heesch / Tina Pfurr / Toni Jessen / Maria Kwiatkowsky / Wieland Schönfelder Regie Christian Valerius Bühne und Kostüme Nele Ahrens Dramaturgie Sandra Lindner TonVideo Annette Lang Chorleiter Conrad Rodenberg Regieassistenz Kerstin Ortmeier Micha