WEM GEHÖRT DAS LAND?

Recherche zum bodenlosen Handel mit Ackerflächen von Helge Schmidt und Team

2024 Jan

Ackerland wird weltweit von Investoren gehandelt, um Renditen zu erzielen. Auch in Deutschland wird längst auf Land gewettet; So gehören etwa den ALDI-Erben gigantische Anbaugebiete in Ostdeutschland. Die investigative Stückentwicklung widmet sich der Spekulation mit Agrarflächen und dem Phänomen des „Land Grabbing“ in Europa und dem globalen Süden. Und auch den damit verbundenen klimapolitischen wie gesellschaftlichen Folgen.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden im globalen Süden landwirtschaftliche Flächen in der Größe Westeuropas von Investoren aufgekauft. Wälder werden gerodet, Kleinbetriebe durch industrielle Monokulturen ersetzt, um in neokolonialen Strukturen Produkte für die Nordhalbkugel herzustellen. Die Geldanlage „Land“ ist profitabler als Immobilien, verspricht durch die Klimakrise, die sie selbst verstärkt, steigende Margen und profitiert von den EU-Subventionen für Großbetriebe.

Basierend auf Interviews mit NGOs, Landwirt*innen und politischen Akteuren verdichten Helge Schmidt und Team entlang der titelgebenden Frage „Wem gehört das Land?“ die großen Herausforderungen unserer Zeit – koloniales Erbe, Klimakrise und Finanzspekulation – zu einer Suche nach neuen Gesellschaftsmodellen. Wie lässt sich die Landwirtschaft ökologisch umbauen? Wie stellt man Rechtssicherheit für Kleinbauern im globalen Süden her? Wie verhindert man Finanzprodukte, die zum Nachteil einer großen Mehrheit der Menschen wirken?


Publikumsgespräch mit Lena Luig (Böll-Stiftung) im Anschluss an die Vorstellung in Zusammenarbeit mit Theaterscoutings am 28.01.2024 und am 31.01.2024 mit Gast Timo Kaphengst der Regionalwert AG


Eine wichtige Recherche zum Handel mit Agrarland: Playmobil-Bauernhof-Ambiente kommt mit Experten-Wissen zusammen (...), kurzweilig und absolut überzeugend vereint. 70 Minuten, in denen das ganze Ausmaß des weltweiten Land Grabbing deutlich wird. (...)
mit kriminalistischem Gespür fügen Helge Schmidt und die Perfomer:innen die Details einer monströsen Entwicklung zusammen. Und sie beherrschen es bestens, das Thema auf die Bühne zu bringen."
– Simone Kaempf für nachtkritik.de, 28.01.24

„Schmidt und Co. haben breit und tief recherchiert, dann extrahiert. Und so wird in kompakten 70 Minuten, in denen das Zuschauerhirn jede Sekunde gefordert ist, die Landfrage von denkbar vielen Seiten angegangen. Eine extrem gute Dramaturgie (die im Besetzungszettel gar nicht aufgeführt ist!) macht aus den unterschiedlichen Meinungen, Ansätzen, Ideen und Fragen eine spannende Collage." – Katja Kollmann für taz.die tageszeitung, 29.01.24

Das kann einem den Boden unter den Füßen wegziehen – Patrick Wildermann für Tagesspiegel, 29.01.24

Tagestipp im tipBerlin

Bauern-Protest in Brandenburg: Warum Theatermacher Helge Schmidt Verständnis hat / „Wem gehört das Land?“ ein Stück über den Handel mit Ackerflächen – nach monatelangen Recherchen. Warum sich das Thema bestens für die Bühne eignet, erklärt er im Interview, Märkische Oderzeitung, 20.01.24


Mit Ruth Marie Kröger / Jonas Anders / Günter Schaupp Regie Helge Schmidt Bühne Martina Mahlknecht Kostüme Sina Brüggemann Video Jonas Link Lichtdesign Sönke C. Herm Musik Frieder Hepting Produktionsleitung Kaja Jakstat - Zwei Eulen Künstlerische Mitarbeit Judith Weßbecher Hospitanz Pepe Grass Produktion Helge Schmidt und Team Koproduktion TD Berlin / LICHTHOF Theater Hamburg Gefördert Hauptstadtkulturfonds / Freie und Hansestadt Hamburg / Behörde für Kultur und Medien / Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung Konzeptionsphase unterstützt durch NFT - Netzwerk Freier Theater e.V. mit Mitteln aus dem Programm „Verbindungen fördern“ des Bundesverbands Freie Darstellende Künste e.V. gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Unter der Verwendung folgender Texte:
Joan Baxter: „Wie Gold, nur besser“ Le Monde Diplomatique/ www.joanbaxter.ca
Dörte Hansen: Mittagsstunde. Penguin Verlag.
Charlotte Jurk/ Reimer Gronemeyer: Bodenlos: Vom Verschwinden des Verlässlichen. Brandes & Apsel Verlag.
Gabriela Keller/ Isabel Knippel: „Die Sonne, der Wald und das große Geld“/ www.correctiv.org

Helge Schmidt und Team arbeiten bereits seit 2013 an der Frage der politischen und gesellschaftlichen Funktion des Theaters. Dabei zeichnet ihre gemeinsamen Produktionen nicht nur der immer präzise recherchierte Faktenreichtum aus, sondern auch die Lust, die theatralen Mittel für dessen Erzählung zu erweitern. Die gemeinsamen Arbeiten wurden zu verschiedenen Festivals eingeladen und sowohl mit dem FAUST-Preis („Cum-Ex Papers“ 2019) als auch dem Rolf-Mares-Preis („Tax for free“ 2021) ausgezeichnet.

Kartenpreise 25€ / 15€ / 10€ (Solidarisches Preissystem)