Wenn wir Toten erwachen (Ibsen)

2006 Juli

Bildhauer Rubek ist seiner selbst ebenso überdrüssig wie seines Weltruhms und seiner Frau Maja, die ja doch keinen Zugang zum Innenleben eines ?großen Künstlers? hat. Auf einer langweilig-luxuriösen Reise in seine norwegische Heimat, die er seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat, schlägt dann das Schicksal in Gestalt von Bärentöter Ulfheim und Irene, der Muse seines berühmtesten Werkes, zu und alles wird gut.

WENN WIR TOTEN ERWACHEN beginnt mit besagt luxuriöser Reise in ein Hotel an der norwegischen Küste. Rubek und seine Frau treffen den Gutsbesitzer Ulfheim, einen "Bärenschütz", der Maja einlädt, ihn auf die Jagd ins Gebirge zu begleiten. Ebenso Gast des Hotels ist Irene, das Modell von Rubeks berühmtestem Werk, die sich nach zwei Ehen und einem Aufenthalt in der Heilanstalt als "lebende Tote" empfindet. Der Versuch, an vergangene Gefühle wieder anzuknüpfen ist der Hintergrund ihres Entschlusses, die Nacht in den Bergen zu verbringen. Dort treffen sie Maja und Ulfheim, der angesichts des heraufziehenden Unwetters zum Abstieg rät. Doch Rubek und Irene setzen ihren Aufstieg zum Gipfel fort. "Ich bin frei! Frei wie ein Vogel!", jubelt Maja im Tal, während die beiden in den Wolken verschwinden ?

Zum 99. Todestag von Henrik Ibsen inszeniert Sebastian Schlösser das letzte Werk des norwegischen Dramatikers als Erzählung verpasster Chancen und geplatzter Lebensträume: Der erste Klassiker im Theaterdiscounter.



Mit Franziska Hering / Dirk Höner / Josef Heynert / Meike Schlüter Regie Sebastian Schlösser