Vier Kreaturen reisen in ein Haus am See. Sie baden, liegen in der Sonne, trinken Cocktails – nachts singen sie manchmal etwas. Doch wer sind diese Wesen, die uns anschauen und sich zur Schau stellen? Wer treibt sie an und was wollen sie so nah am Wasser, in Zeiten zunehmender Dürre, schwindender Gewässer und steigender Meeresspiegel? Was legen sie an vor ihrem Haus: Garten oder Grabhügel?

Die Stimme einer Unsichtbaren erzählt die Geschichten einer rätselhaften Gruppe und steuert damit zugleich deren Handeln auf der Bühne. Doch was passiert in ihren Köpfen und Körpern, wenn sie der Erzählung folgen oder Widerstand leisten, wenn sie so zärtlich, so sorgsam oder so aggro zueinander sind? Wie fühlen sie sich in ihren Fleischanzügen und in den Ideen der über sie sprechenden Agentin? Hexe? Einsiedlerin? Und überhaupt: Wer sind hier die Werwölf*innen?

Thermoboy FK begeben sich in eine filmisch-melancholische Bühnenerzählung von Johanna Maxl, die eine Lust am Fantasieren und Beobachten zelebriert. In ein „Haus am See“ zu reisen bekommt im Angesicht eines möglichen Klimakollaps ganze neue Bedeutungen. Dem Auftrag, ein Theaterstück im Sinne eines „female gaze“ zu schreiben, entgegnet WEREWOLVES BY THE SEA, dass es jenseits von Dichotomien wie Frau-Mann und Mensch-Natur so viel mehr zu erkunden gibt in und um uns – und dass wir uns mit unseren Geschichten und Körpern dafür einsetzen müssen, davon zu erzählen, bevor unsere Zeit vorbei ist.

"Wie ein Popmärchen entfaltet sich die neue Produktion von Thermoboy FK auf der Bühne. Die gewohnt lässig-tapsigen Körper zelebrieren eine utopische Gemeinschaft, fragen nach einem "female gaze" und emanzipieren sich nicht nur von Gendernormen. (...) Dieser Abend ist langsam, er ist verwunschen, er ist in seeblaues Licht getaucht. Und einfach sehr schön." nachtkritik, Stephanie Drees