Wir sind nicht das Ende
/ von Carsten Brandau
Sept
Nie war ihr an Ziad etwas aufgefallen. Nichts, was auf diesen 11. September hätte hinweisen können, an dem er ein Passagierflugzeug entführte. Das Stück basiert auf einer wahren Geschichte: Aishe wächst in einer gläubigen, türkischen Familie in Deutschland auf. Sie studiert Medizin, lernt den Libanesen Ziad kennen und heiratet ihn. Doch Ziad verschwindet, lässt sich in Florida zum Piloten ausbilden. Wenige Stunden vor dem Anschlag ruft er Aishe an und sagt: "Ich liebe Dich“. Wer war dieser Mensch, den sie geliebt hat? Und wer ist sie, dass ein Mörder sie liebte?
„Wir sind nicht das Ende“ erzählt von der Distanz zwischen Menschen, die nur eine Liebesgeschichte miteinander verbindet.
Der Abgrund, über dem diese alltägliche Liebesgeschichte schwebt, ist zu groß, um ihn klar zu fassen. Mein Ziel ist nicht, herauszuarbeiten, wie viele Hinweise auf den Terrorakt vorher zu entdecken gewesen wären, sondern wie viel Distanz selbst zwischen Menschen herrscht, die eine Liebesgeschichte verbindet sagt Frank Abt (in Welt am Sonntag)
So eindrucksvoll, wie Stephanie Schadeweg die impulsive Gefühlswelt der Aishe offenbarte, so kennzeichnend bewegte sich Jörg Kleemann in der Rolle des Terroristen: unauffällig, rational, mal humorvoll, mal in sich gekehrt, ein Meister der Abspaltung. Eine bemerkenswerte Inszenierung und große Darstellerleistung. (Mannheimer Morgen)
Mit Stephanie Schadeweg / Jörg Kleemann Regie Frank Abt Kostüm Ilka Meier Produktionsleitung Tania Lauenburg Eine Produktion der theater altonale Gefördert von Hamburgische Kulturstiftung / Hamburg Kulturbehörde / Rudolf Augstein Stiftung / Fonds Darstellende Künste Aufführungsrechte Drei Masken Verlag
Frank Abt inszenierte u.a. am Münchner Volkstheater und dem Schauspielhaus Graz und arbeitet zurzeit am Deutschen Theater in Berlin.
Carsten Brandau ist ein deutscher Theater- und Hörspielautor und wird vom Münchner Drei Masken Verlag vertreten. Er ist mit mehreren Theater- und Hörspielpreisen ausgezeichnet worden: 2001 erhielt er den Dramatikerpreis des Thalia-Theaters Halle und war vertreten beim Stückemarkt “take away” am Wiener Burgtheater, 2002 war er bei den Autorentheatertagen am Hamburger Thalia Theater, 2005 erhielt er den Deutschen Kindertheaterpreis der Frankfurter Autorenstiftung, 2006 den 3. Preis beim Leipziger Hörspielsommer und 2007 den Drama-Köln-Preis. 2008 entstand im Rahmen des Autorenlabors des Düsseldorfer Schauspielhauses das Stück „Palastica” und 2010 nahm er an den Autorentagen des Deutschen Theaters Berlin mit dem Stück „Fabelhafte Familie Baader” teil, das dort im Rahmen der langen Autorennacht als Werkstattinszenierung gezeigt wurde.